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Heilwirkung von Kamille
AdobeStock/Sonja Birkelbach
Symbolbild

Die Echte Kamille ist seit Jahrtausenden bekannt für ihre heilende Wirkung. Kaum eine andere Heilpflanze ist so vielseitig einsetzbar. Lesen Sie, wie Sie ihre Wirkstoffe optimal nutzen.

Wohl jeder kennt die Kamille, die von Mai bis September ihre typischen Blüten zeigt: Gelbe, kegelförmig gewölbte Köpfchen, die von weißen, fedrigen Blättchen umgeben sind. Die krautige Pflanze wächst am Wegrand, auf Äckern und Schuttplätzen und kann bis zu 50 Zentimeter hoch werden.

Kraft aus der Blüte

Die heilende Kraft der Kamille sitzt vor allem in ihren Blüten. Diese enthalten ätherische Öle und Flavonoide wie Quercetin. Der gelbe Naturstoff schützt die Zelle vor schädlichen Einflüssen. Ihre unterschiedlichen Inhaltsstoffe verleihen der Kamille antientzündliche, wundheilende und krampflösende Wirkungen. Dem ätherischen Öl hat die Kamille ihren charakteristischen Duft zu verdanken: Er entfaltet sich, wenn man die Blüten vorsichtig zwischen den Fingern reibt.

Vielseitig nutzbar

Die Echte Kamille ist ein echtes Allroundtalent in Sachen Gesundheit und sollte in keiner Hausapotheke fehlen. Lesen Sie, welche Zubereitungen bei verschiedenen Beschwerden helfen:

Bei Schnupfen und Nasennebenhöhlenentzündungen lindert das Inhalieren von warmem Kamillendampf die Beschwerden und löst das Sekret aus der verstopften Nase. Gleichzeitig entfalten die desinfizierenden und entzündungshemmenden Eigenschaften der Kamille eine wohltuende und heilende Wirkung.
 
Dafür zwei bis drei Esslöffel getrocknete Kamillenblüten oder fertigen Kamillenextrakt aus der Apotheke in einen Topf oder eine Schüssel geben, mit einem Liter heißem Wasser übergießen. Den heißen Dampf einmal bis mehrmals täglich zehn Minuten inhalieren. Für Allergiker, die auf Korbblütler reagieren, und Kinder bis zwölf Jahren ist das Inhalieren nicht geeignet, denn die Atemwege könnten empfindlich darauf reagieren.
 
Bei Halsschmerzen und Rachenentzündung wirkt ein Mund- und Rachenspray mit Kamillenextrakt desinfizierend, lindernd und kühlend. Es wird dreimal täglich nach den Mahlzeiten direkt in den Rachen gesprüht.
Kamillenblüten wirken krampflösend und helfen so bei Magen-Darm-Problemen. Studien zeigen, dass durch die Kamille weniger Säure im Magen gebildet wird. Gleichzeitig beruhigen die Wirkstoffe eine gereizte Magenschleimhaut. Trinken Sie bei Gastritis, Blähungen oder Aufstoßen täglich drei bis vier Tassen frisch zubereiteten Kamillentee zwischen den Mahlzeiten. Die Kamille ist mit anderen Heilpflanzen auch in vielen Magen-Darm-Tropfen enthalten.
Die Kamille hilft mit ihrer antibakteriellen Wirkung gegen leichte Entzündungen und Wunden der Mundschleimhaut und am Zahnfleisch. Dafür gibt es in Ihrer Apotheke Mundspülungen und Mund- und Rachensprays. Auch mit abgekühltem Kamillentee lässt sich gurgeln. Für die gezielte lokale Behandlung gibt es zudem ein Mundgel mit Kamille, das auch für Babys und Kleinkinder geeignet ist. Es wirkt heilend und lindert den Schmerz.
 
Außerdem helfen homöopathische Kügelchen mit Chamomilla bei Babys und Kleinkindern, wenn die ersten Zähnchen durchbrechen. Sie wirken gegen Weinerlichkeit, Unruhe und Schmerzen wie Bauchkrämpfen und Ohrenschmerzen.
Feuchte Umschläge und Sitzbäder mit Kamillenblüten lindern Beschwerden bei entzündlichen Veränderungen der Haut oder der Schleimhäute – auch im Anal- und Genitalbereich und nach Geburten. Dafür fertigen Kamillenblütenextrakt ins Badewasser geben oder eine Lösung für Kompressen oder Umschläge zubereiten und ein- bis zweimal täglich anwenden. Kleine oberflächliche Hautverletzungen können gezielt mit einer kamillenhaltigen Salbe behandelt werden.

Kamillentee nicht fürs Auge

Die antientzündliche Wirkung der Kamille hilft äußerlich bei Hautproblemen. Der Teeaufguss sollte jedoch nicht bei Augenreizungen und Bindehautentzündung zur Anwendung kommen. Die feinen Pflanzenbestandteile könnten die Augen zusätzlich reizen und allergische Reaktionen hervorrufen. Besser geeignet sind hier spezielle Augentropfen oder -salben aus Ihrer Apotheke, die steril abgefüllt wurden.

Falsche Kamille: Mehr Schein als sein

Möchten Sie selbst Echte Kamille ernten, müssen Sie genau hinschauen. Denn sie ist der Falschen Kamille oder Hundskamille, die nicht für Heilzwecke geeignet ist, sehr ähnlich. Gut, wenn Sie ein feines Näschen haben, denn die Echte Kamille ist gut an ihrem Duft zu erkennen. Falsche Kamille oder Hundskamille riecht nur schwach oder gar nicht. Das gelbe Blütenköpfchen ist zudem bei der Echten Kamille innen hohl, bei der Falschen oder Hundskamille gefüllt.

Machen Sie im Zweifel keine Experimente. Denn andere Kamillenarten könnten Hautreizungen und Allergien hervorrufen. Bei uns in Ihrer Apotheke gibt es standardisierte Extrakte, fertig portionierte Sitzbäder, Wundsalben, Mund- und Rachen-Sprays, homöopathische Kügelchen und getrocknete Blüten für Tees und Aufgüsse. Sie erhalten bei uns ausschließlich qualitativ hochwertige und bewährte Produkte mit geprüftem Wirkstoffgehalt.

Schnell gemacht: Kamillentee

Geben Sie etwa einen Esslöffel getrocknete Kamillenblüten in eine Tasse und übergießen Sie diese mit 150 Milliliter heißem Wasser. Decken Sie die Tasse ab und lassen Sie die Mischung etwa zehn Minuten ziehen. Ein wenig Honig kann den Aufguss zum Trinken versüßen.

Mario Mustermann,

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